„Es entsteht das schlüssige Bild einer musikwissenschaftlichen Lebensleistung, die beispielgebend für eine jüngere Generation von MusikforscherInnen sein kann.“

(Rolf W. Stoll, Neue Zeitschrift für Musik 3/2019)

Solch kausalen Verstrebungen sind es, die das Buch zu einem exquisiten Lesevergnügen machen, nicht zuletzt, weil sie das eigene Denken über Musik, musikalischen Sinn und ästhetische Konzepte beflügeln. Was wünschte man sich mehr als derart sublime, literarisch ausformu­lierte und poetisch dringliche Denkanstöße?“

(Jürgen Otten, Opernwelt 9/10|2019)

»Schrei und Utopie« – im Spannungsfeld zwischen diesen beiden kontrastierenden Begriffen pendelnd bewegen sich die folgenden Musikbetrachtungen. Der dialektische Titel dieses Buches wird zum Leitmotiv im Aufspüren der Modernität von Musik unabhängig von ihrer jeweiligen Entstehungszeit. Die vorliegende Publikation versammelt eine Auswahl musikwissenschaftlicher Aufsätze und Vorträge von Nicolas Schalz, um auf diese Weise – aus Anlass seines 80. Geburtstags – seine Tätigkeit als Musikwissenschaftler inmitten der Gesellschaft und als Professor an der Hochschule für Künste Bremen 1977–2007 zu würdigen. Die Veröffentlichung bündelt erstmalig Texte aus den letzten etwa 40 Jahren und zeigt somit sowohl Entwicklungen als auch Kontinuitäten im Musikdenken von Nicolas Schalz: das vielfältige Offenlegen von musikgeschichtlichen Zusammenhängen.

Dabei bilden sich zwei Schwerpunkte in den ausgewählten Analysen: zum einen mit Texten zu Alter Musik (Guillaume Dufay, Josquin Desprez, Giovanni Gabrieli, Claudio Monteverdi, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, u. a.), zum anderen zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts (Claude Debussy, Maurice Ravel, Erik Satie, Arnold Schönberg, Anton Webern, Luigi Nono, Bernd Alois Zimmermann, Heinz Holliger, Klaus Huber, Hans-Joachim Hespos, Mathias Spahlinger, u. a.). Einen wichtigen theoretischen Bezugspunkt seines Schreibens bildet immer wieder die Auseinandersetzung mit dem Denken von Walter Benjamin und Theodor W. Adorno. Einige zentrale Werke der Musikgeschichte werden in den einzelnen Aufsätzen mehrmals aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und analytisch umkreist.

Dieses Buch richtet sich an alle Leserinnen und Leser, die bereit sind, neue Impulse im Denken über Musik aufzunehmen und dabei musikgeschichtliche Querverbindungen zu entdecken zwischen »Schrei und Utopie«.

herausgegeben von Tobias Klich

Wolke Verlag 2019, 420 S., pb., € 34.–,

ISBN 978-3-95593-093-6

www.wolke-verlag.de

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Ein Projekt von tritonus e.V., mit großzügiger Unterstützung durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung und den Freundes- und Förderkreis der Hochschule für Künste Bremen.

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17. Februar 2019